Ein Paukenschlag bei der KKS Nordstemmen

Die Erstligaschützen starten in der nächsten Saison in der 2. Bundesliga Luftgewehr

„Dafür gibt es verschiedene Gründe", erläuterte Wilfred Lampe, Vorsitzender der KKS Nordstemmen. Zum einen seien das die ständigen Terminüberschneidungen bei seinen Mannschaften in der 1. und 2. Bundesliga. Das sei oftmals schwer zu koordinieren. Dazu komme die knappe Personaldecke an Athletinnen und Athleten in den Teams („Bundesligaschützen wachsen eben nicht auf Bäumen."), und schließlich habe selbstverständlich die schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung Vorrang vor allem anderen für die jungen Leute. Darüber sei er sich mit seinem Trainer Frank Pohl absolut einig, und auch die Sportlerinnen und Sportler stünden voll und ganz hinter diesem Konzept.
Webseite KKS Nordstemmen / 14. Dezember

ABC Münster, SV Deiringsen, Post SV Düsseldorf, SSG Dynamit Fürth, SV Sülfeld, SB Broistedt und nun KKS Nordstemmen!
Wer ist der Nächste?

Die Liste namhafter Mannschaften die in der Bundesliga aufgeben – zugegeben aus verschiedenen aber doch ähnlichen Gründen - wird seit den letzten Jahren immer länger. Nur keiner tut was oder nimmt sich dieser Problematik wirklich ernsthaft an. Wenn auch hinsichtlich der finanziellen Voraussetzungen der Vereine nur wenig von Seiten der Verbände geholfen bzw. unterstützt werden kann, so sollte man vor allem aber die Terminansetzung in den Ligen dringend auf den Prüfstand stellen. Wochenenden mit Wettkämpfen der gleichen Disziplin in der Bundesliga sowie parallel in der 2. Liga, Oberliga und Verbandsliga sind den Vereinen sicherlich nicht hilfreich. Zum einen nimmt man sich die dringend benötigten eigenen Helfer und Unterstützer insbesondere bei den Bundes- und Zweitligagastgebern, zum anderen können Vereine mit einer gesunden und vorbildlichen Struktur sowie einem Unterbau - mit Mannschaften in mehreren Ligen - ihren eigenen Leuten noch nicht einmal mehr die Heimveranstaltung ermöglichen. Da werden Vereine für ihre gutes sportliches Engagement sowie der kontinuierlichen erfolgreichen Nachwuchsarbeit auch noch bestraft und sogar noch an den Pranger gestellt. Was für eine verkehrte Welt!
Es wird dringend Zeit das sich der DSB sowie die Landesverbände sich mit dieser Problematik auseinandersetzen bevor noch mehrere Vereine die Segel streichen – wenn diese jetzige Termingestaltung beibehalten wird, könnte das so oft gepriesene Ligasystem ernsthaft gefährdet sein. Bei einem stetig nachlassendem Publikumsinteresse sollte den Vereinen nicht auch noch zusätzliche Hindernisse in den Weg gelegt werden. Nach dem Motto zu handeln „Augen zu – es wird schon gutgehen" ist auf jeden Fall der verkehrte Weg.
Guido Gentek